Sieg für Tobias Schill im Riesenslalom

Großer Erfolg in der Skiliga Bayern Schüler. Team Allgäu räumt alle ersten Plätze ab. In der Altersklasse U16 steht Tobias Schill vom Ski-Club Kaufbeuren ganz oben auf dem Podest.

Lange mussten die Nachwuchsrennläuferinnen und -rennläufer warten, bis der erste Riesenslalom in der Skiliga Bayern Schüler des Bayerischen Skiverbands stattfinden konnte. Zuvor reichte die Schneelage schlichtweg nicht aus für die notwendigen Sturzräume. Bei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h sind diese entsprechend großzügig anzulegen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Im Christa Kinshofer Skizentrum in Bad Wiesee war es dann so weit. Die Schneelage war ausreichend und der erste Riesenslalom in der Skiliaga Bayern Schüler konnte ausgetragen werden. Insgesamt gingen 137 Athletinnen und Athleten auf dem Renn- und Trainingszentrum am Sonnenbichl an den Start. Für das Team des Allgäuer Skiverbands war erneut Tobias Schill vom Ski-Club Kaufbeuren nominiert.

Der Sonnenbichl bietet alles, um einen herausfordernden Lauf zu stecken. Vom Start weg geht es zunächst mittelsteil gerade aus. Hier kann man gut Geschwindigkeit aufbauen. Die Piste biegt dann vor dem Wald fast rechtwinklig nach links ab. Diese Passage muss voll auf Zug gefahren werden. Wer hier auch nur kurz seine Ski quer stellen muss, verliert Zeit, die bis zum Ende des Laufs kaum aufzuholen ist.

Nun geht es etwas flacher weiter. Hier heißt es, Rhythmus finden und weiter Geschwindigkeit aufbauen. Das Gelände hängt zudem noch sehr ab. Immer sauber auf dem Außenski stehen und genug Druck aufbauen, lautet hier die Devise. Sonst sorgen die Fliehkräfte gnadenlos für einen Abflug. Ab hier ist es vorbei mit Gemütlichkeit! Eine extreme Rechtskurve führt über eine Kuppe ab ins Steilstück. Eine intelligente Linienwahl war gefragt. 30 Zentimeter hin oder her machen hier Welten aus. Wer am Übergangstor falsch ankam, konnte die Kuppe nur noch schlecht wegschlucken. Wenn stattdessen „zwangsweise“ ein Sprung zustande kam, dann hatte man ohne Bodenkontakt kaum eine Chance, das erste Tor nach der Kuppe noch zu erreichen. Danach mussten die Athletinnen und Athleten blitzschnell ihre Fahrweise umstellen. Denn im Steilstück waren die Tore relativ weit aus der Richtung gesteckt. Wer hier zu direkt auf die Tore fuhr, war irgendwann zu spät dran. Dann hieß es entweder „Vollbremsung“ oder vorbei am Tor. Der etwas längere Weg von hinten rein ins Tor, war hier der die schnellere Lösung. So konnte man seine hohe Geschwindigkeit im Steilstück halten. Und die brauchte man, um im anschließenden Flachstück auf dem Weg ins Ziel nicht zu „verhungern“. Dort war der Lauf wieder entlang der Falllinie gesteckt, so dass man die Tore hart attackieren und direkt anfahren konnte.

Mit Startnummer 105 hat Samuel Mayer vom SC Lenggries mit 50,15 Sekunden diesen herausfordernden Lauf bis dahin am besten gemeistert. Bis zur Startnummer 108 lag er mit einem Vorsprung von 75 Hundertstel auf dem ersten Platz vor Benjamin Klein vom SC Garmisch. Dann ging der Allgäuer Tobias Schill vom SC Kaufbeuren an den Start. Mit seiner Athletik gehört er zu den schnellsten Startern der Liga. Nach dem Tobias Schill förmlich auf dem Start katapultierte, griff er jedes Tor an. An jedem Tor gab er den Ski möglichst schnell frei und wurde dadurch von Tor zu Tor schneller. Nach insgesamt 34 Toren mit 33 Richtungsänderungen kam er mit Laufbestzeit von 50,13 Sekunden ins Ziel. Tobias Schill schob sich mit zwei Hundertstel Vorsprung am bis dahin führenden Samuel Mayer vorbei auf Platz 1 in seiner Altersklasse U16 männlich.

Tobias Schill holte damit einen weiteren Sieg ging damit ins Allgäu. Denn zuvor sicherten bereits Finja Bader (SSV Wildpoldsried) mit 52,66 Sekunden und Anton Ettensperger (SC Rettenberg) mit 51,06 Sekunden die ersten Plätze in den Altersklassen U14 weiblich und männlich, sowie Hannah Tschada vom SCB Lindau mit 50,63 Sekunden in der Altersklasse U16 weiblich. Alle vier ersten Plätze ins Allgäu zu holen, das war eine Topleistung fürs gesamte Team. Entsprechend groß war die Freude bei den Trainern des Allgäuer Skiverbandes.

Foto: Marc Wintergerst, ASV Nord