Harald Eggebrecht Skitest Vasaloppet 2020

Auf Schneesuche: Ski-Club Vorstand Harald Eggebrecht beim Vasalauf erfolgreich

Frau Holle hat es noch nicht ganz verlernt. Mit dieser Erkenntnis ist Harald Eggebrecht vom legendären Vasalauf aus Mittelschweden ins Allgäu zurückgekehrt. 90 Kilometer waren beim weltweit größten Skimarathon in Klassischer Technik auf der historischen Strecke zwischen Sälen und Mora in der Provinz Dalarna zu überwinden. Für den 1. Vorstand des Ski-Club Kaufbeuren blieben die Uhren bei seiner zweiten Teilnahme bei 6:50:38 Stunden stehen, was exakt Rang 2.100 unter den gut 13.000 Teilnehmern aus 52 Nationen bedeutete.

Harald Eggebrecht Training Vasaloppet 2020

Wie in Stein gemeiselt und pfeilschnell waren die Spuren beim Training – bis der Neuschnee kam – © studio27/Tobias Burger

Neben der Distanz waren vor allem die Bedingungen die große Herausforderung. In der Nacht vor dem Rennen setzte wie schon bei Eggebrechts erstem Start im Vorjahr starker Schneefall ein, nachdem in den Tagen davor Sonnenschein und kalte Temperaturen für superschnelle Spuren und Rekordzeiten gesorgt hätten. Von diesen war freilich im feinen skandinavischen Neuschnee nicht mehr viel zu sehen und schnelle Zeiten waren somit unmöglich. Überholen hieß meist raus in den Tiefschnee. Eggebrecht, der aufgrund der Vorleistungen aus der vierten von insgesamt zehn Startgruppen ins Rennen ging, konnte sich trotzdem geschickt durchs Feld nach vorne kämpfen. Nach dem gefürchteten Startberg lag der Kaufbeurer noch um Rang 3.000 und arbeitete sich nun Platz um Platz nach vorne. Insbesondere an den vielen kleinen Anstiegen im Mittelteil der Strecke konnte der 48-Jährige viel Boden gutmachen, da die gewählte Steigwachs-Variante hier für guten Abdruck sorgte.

Harald Eggebrecht Start Vasaloppet 2020
13.000 Skilangläufer warten in Sälen auf den Start zum 96. Vasaloppet – © Harald Eggebrecht

Trotz der Aufholjagd war knapp 10 Kilometer vor dem Ziel klar, dass es mit der erhofften Vasa-Medaille definitiv nichts wird. Die bekommt jeder Teilnehmer, der das Ziel innerhalb 50 Prozent Zeitaufschlag zur Siegerzeit erreicht. Die hatte der Norweger  Petter Eliassen in 4:25:14 Stunden vorgelegt und wurde an der letzten Verpflegungsstelle in Eldris angezeigt. Somit wären 6:37:52 Stunden gefordert gewesen.

Locker auslaufen, oder weiter um jede Sekunde und Platzierung fighten? Diese Frage stellt sich dann unweigerlich, wenn nach über sechs Stunden Wettkampfzeit die Arme bei jedem Doppelstockschub schmerzen. Zum Glück forderte Eggebrecht ein etwa gleichstarker Mitstreiter zum finalen Schlagabtausch heraus. Die letzten Kilometer in Richtung Mora vergingen so wie im Flug und auch auf der legendären Zielgeraden war so sogar noch Kraft für einen zumindest angedeuteten Zielsprint da.
 Der Lohn für den finalen Kraftakt: Eggebrechts Zielzeit war auf die Sekunde der Cut für die dritte Startgruppe beim Vasalauf 2021, was die Medaillenchance dann deutlich verbessert.  „Die Meldung für die 97. Vasa-Auflage ist deshalb schon abgeben,“ erklärt der SCK-Vorstand, verbunden mit der großen Hoffnung, „dass Frau Holle im nächsten Winter ihre Betten dann auch wieder über den Kaufbeurer Loipen ausschüttelt, die in diesem Winter leider kein einziges Mal gespurt werden konnten.“

Vasaloppet 2020 Homestay

Abschied aus dem Winter-Wonderland in Mittelschweden – unser Homestay in Sälen – © Harald Eggebrecht